Samstag, 14. Januar 2012

Rügens Kreideküste - Quo Vadis?

Die traurigen Ereignisse vom Kap Arkona in Zusammenhang mit dem Abbruch der Steilküste, haben Anlass gegeben, die Situation und das Gefahrenpotential genauer unter die Lupe zu nehmen. Auch an der Kreideküste von Jasmund haben Geologen Untersuchungen vorgenommen. Nun ist auch klar, dass der Königsstuhl auf der Skala für Abbruchgefahr auf Stufe zwei (erhöht) angekommen ist. Allerdings kann es noch Jahrzehnte dauern, biss ernsthafte Abbrüche stattfinden. Aber sicher wird man jetzt die Lage noch genauer im Auge behalten, wird doch Rügens Wahrzeichen jährlich von mehr als einer Million Menschen besucht. Der Bereich Königsstuhl besteht eigentlich aus kompakten Kreideformationen, welche kein Wasser eindringen lassen, allerdings hat man jetzt Risse festgestellt, welche bis zu 80 Meter lang sind. Dort dringt Wasser ein und spült Kreide aus. Auch der Wechsel zwischen Frost und Tauwetter kann Kreide absprengen. In den letzten Jahren waren die Winter nicht immer ganz so lang wie in früherern Zeiten und sie waren insgesamt auch milder. Hinzu kommt, dass die Niederschlagsmengen im Sommer teilweise erheblich zugenommen haben. Und je mehr Nässe in der Kreide ist, umso höher ist das Abbruchrisiko. Die wahrscheinlichsten Stellen für Kreideabbrüche sind aber derzeit das Kolicker und Kieler Ufer sowie der Bereich Wissower Klinken. Selbige stürzten ja vor sieben Jahren ab und nahmen dabei das weltberühmte Motiv von Caspar David Friedrich mit. Einen Abbruch aus jüngerer Zeit in dem Bereich sieht man in den beiden Videos von den Kreidefelsen (Hochuferweg; Strandweg): http://www.ruegenblick.de/sassnitz.php
Abbrüche gehören zur Dynamik einer Steilküste dazu, Wetter und Wellen bedingen das nun mal.
Noch aber kann der Königsstuhl besichtigt werden und die Sicherheit ist auch gegeben. Mitarbeiter vom Nationalparkzentrum Königsstuhl observieren den Bereich täglich und könnten im Falle eines Falles sofort reagieren. Bestimmt werden auch die Geologen vom Land weiterhin die Entwicklung begleiten.
Dennoch ist zu empfehlen, vor Spaziergängen in dem Bereich immer die aktuelle Lage zu beachten. Warnhinweise gibt es auch auf dieser Seite: http://www.koenigsstuhl.com/

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